Bogenschießen, der ideale Sport für die ganze Familie!

Allgemeines zum Bogenschießen

 

Das Bogenschießen ist ein Schießsport mit Pfeil und Bogen. Heute ist das Schießen auf standardisierte Zielscheiben mit Recurvebögen, an denen Zielvorrichtungen und Stabilisatoren angebaut sind, die am weitesten verbreitete Bogensportart. Der verwendete Bogen, der häufig als „olympischer Bogen“ bezeichnet wird, ist ein technologisch hoch entwickeltes Sportgerät, mit welchem genaue Treffer auf große Distanzen erzielt werden können. Das Bogenschießen zählt zu den Präzisionssportarten.

 

Bogenschießen gehört seit 1972 zu den olympischen Sportarten. Zuvor war es bereits in den Jahren 1900, 1904, 1908 und 1920 im Programm der Olympischen Spiele vertreten. 1904 war es die einzige Sportart bei diesen Spielen, bei der auch Frauen teilnahmeberechtigt waren.

 

Das Bogenschießen beruht auf dem Prinzip eines elastischen Stabes (Bogen), der mit einer Bogensehne gespannt wird. Durch Anspannen der Sehne wirkt der Bogen wie eine Feder und es wird potentielle Energie aufgebaut, die sich beim Lösen der Sehne als kinetische Energie des Pfeils frei setzt. Je stärker die Spannkraft des Bogens und je länger der Auszug der Sehne ist, desto schneller, weiter, geradliniger und durchschlagskräftiger fliegt der Pfeil. Die Spannkraft des Bogens wird traditionell als Zuggewicht an der Sehne in englischen Pfund (1 englisches Pfund = 0,453 kg) bei einem Auszug von 28 Zoll (71,12 cm) gemessen. Das Zuggewicht von Bögen variiert zwischen wenigen Pfund bei Kinderbögen bis über 60 Pfund bei trainierten Schützen. Bei Compoundbögen, die mit einem flaschenzugähnlichen Mechanismus ausgestattet sind, hat der Bogen eine weitaus größere Spannenergie, weil die aufgewendete Zugkraft des Schützen bereits vom Beginn des Auszuges an bis kurz vor dem vollen Auszug annähernd gleichmäßig hoch ist und dadurch dem Pfeil ein wesentlich höherer Impuls gegeben wird. Die Länge des Auszugs hängt von der Armlänge des Schützen und der Art der Schießtechnik ab. Schießtechnik heißt hier vor allem die Wahl des Ankerpunktes, wo die Zughand den maximalen Auszug der Sehne erreicht. Je nach Bogenklasse und Verband, in dem der Bogenschütze sportliches Schießen betreibt, gibt es Beschränkungen in der Abschussgeschwindigkeit (Feld- und Wald: 300 fps (Fuß pro Sekunde)) oder Zuggewicht von 60 Pfund (World Archery, Target).

 

Quelle: Wikipedia

Traditionelles Schießen

 

Der Primitiv- oder auch Langbogen


Man unterscheidet zunächst zwei Arten (englische und amerikanische) von Langbögen nach deren Bauart und Herkunftsweise. Bei den englischen Langbögen handelt es sich bei dem verwendeten Holzmaterial meist um Eibenholz und der gesamte Bogen weist einen stark              D-förmigen Bogenarmquerschnitt auf. Manche haben ein sogenanntes Schuss- oder auch Bogenfenster. Andere hingegen nicht. Hierbei wird der Pfeil über die obere Handkante der Bogenhand geschossen. Die Bögen, die ein Bogenfenster haben, verfügen über ein Self. Dieses ist der untere Teil des Schussfensters auf den der Pfeil aufgelegt wird. Der Griff ist meist mit einem Lederband umwickelt.

Zwischen dem Primitiv-Bogen und dem Langbogen bestehen fließende Übergänge. Moderne Langbogen bestehen meist aus laminierten Holzstreifen oder mit auf- oder eingelegten Kunststoffen. In der Regel handelt es sich hierbei um Glasfaserlaminate für den Belag auf der Vorder- und Rückseite. Im traditionellen Bogenbau wird der Bogen aus einem Stück Holz gefertigt. Ebenso ist die Sehne aus diversen Naturmaterialien gefertigt. Die verwendeten Hölzer in Europa sind Eibe, Akazie, Ahorn oder Esche.

Wer einmal seinen eigenen Bogen bauen möchte, sollte hier einen erfahrenen Bogenbauer aufsuchen, um mit ihm zusammen das richtige Material auszusuchen und die einzelnen Herstellungsschritte mit ihm durchgehen.

Autor: Bert Mehlhaff

Der Recurvebogen verdankt seinen Namen dem englischen Begriff recurve was übersetzt zurückgebogen bedeutet. Dieses bezieht sich auf die gebogene Form der Wurfarme. Der Bogen besteht aus mehreren Einzelteilen wie Wurfarme, das Mittelstück, die Pfeilauflage und die Sehne. In der olympischen Form kommen noch Visier und Stabilisatoren hinzu. Da durch die zurückgebogenen Wurfarme mehr Energie erzeugt wird, erhöht sich zwangsweise der Wirkungsgrad und die Pfeilfluggeschwindigkeit erhöht sich gegenüber dem Langbogen um ein Vielfaches. Da die Sehne beim Recurvebogen auf den Wurfarmen liegt (beim Langbogen schwingt die Sehne freischwebend) dämpft sie beim Abschuss den sog. Handschock. Ebenso werden die auftretenden Schwingungen durch ein exakt eingestelltes Stabilisatorensystem gemindert.

Autor: Bert Mehlhaff


Der Compoundbogen ist die modernste Ausführung aller Bögen. Er ist im Vergleich mit dem Recurve-, oder Langbogen wesentlich kürzer und besitzt an den Wurfarmenden drehbare Camwheels, die auf die Drehachse wirken. Aufgrund der exzentrischen Aufhängung der Cams verändert sich der Angriffswinkel und der Hebelarm des Bogens. Die Cams besitzen zwei unterschiedliche Durchmesser auf denen die Kabel und Sehne eingehängt sind. Beim Ausziehen des Bogens entwickelt sich ein nicht linearer Kraftaufwand. Mit steigenden Auszug nimmt die Kraft zunächst stetig zu, um dann beim Überschreiten des sog. Gipfel-Zuggewichts stark abzunehmen. Der Bogenschütze hält dann bei dem voll ausgezogenen Bogen nur noch einen Bruchteil des Zuggewichtes. Die Reduzierung kann je nach Ausführung und Einstellung bis zu 80% betragen. Durch diese Kraftreduzierung kann der Schütze den Bogen ruhiger und länger halten, wobei auch das Zielen leichter fällt.

Aufgrund der hohen Abschussgeschwindigkeit werden diese Bögen mit einer mechanischen Auslösehilfe (Release = auslösen, ablassen) geschossen, um die Ablassfehler zu verringern. Ebenso wie beim Recurvebogen kommen noch ein Stabilisatorensystem, eine Visiereinrichtung mit Scope (Vergrößerungslinse) und eine Wasserwaage zum Einsatz.

Autor: Bert Mehlhaff

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